AIK)Aufrüstung (max. Verteidigungskraft) --> Rüstungsindustrie --> Schwerindustrie2.2.2. Verflechtung der Hüttenkombinate am Beispiel des Ural-Kusnezk-Kombinats
- Kohle aus dem Kusnezk-Becken ins Ural-Gebiet (1500 km !!)
- ausgedehnte Schwerindustrie im Ural-Gebiet
- auf dem Rückweg: Eisenerz ins Kuznezkbecken --> nötigste Schwerindustrie
- zusätzliche Kohle aus dem später entdeckten Karagandabecken (1000 km)
2.2.3. Produktionsverbindung imKombinat Saporoschje
- Zentrale Energie aus dem Wasserkraftwerk
- --> Versorgung der Industrie und der Bevölkerung (auch in anderen Städten)
- metallurgisches Werk erzeugt u.a. Eisen
- liefert Gußeisen an Stahl und Eisenlegierungsfabrik
- Schlacke und Heißgase an die Zementfabrik
- Heißgase an Porzellan, Bauxitaufbereitung und chem. Industrie
- Halbprodukte an Metallverarbeitung
- Aluminium Herstellung aus Bauxit (viel Energie nötig !!)
- Die Fabriken sind untereinander stark verflochten ... (siehe Seite 90 M54)
2.2.4. Der Territoriale Produktions Komplex (TPK)
- meist 10.000 km² und mehr
- Entwicklung nicht mehr flächenhaft, sondern in einzelnen Zentren (Industrieknoten)
- Wirtschaftsstrukturen stehen in Wechselwirkung zueinander und ergänzen sich
- notwendige Vorraussetzung ist eine ausreichende Energiebasis und reiche Naturressourcen (Bodenschätze, Holz)
- nach Möglichkeit auch landwirtschaftliche Nutzung
2.2.5. Probleme
- Wirtschaft überwiegend nach ideologischen Maßstäben geführt
- Rüstung hat Vorrang gegenüber Konsumindustrie
- technologischer Rückstand gegenüber dem Westen (außer Waffen & Raumfahrt)
- fehlende Modernisierung (siehe Cleveland)
- Zerfall der UdSSR
2.2.6. Aussichten für die Industrie
- Errichtung vonJointventures für wettbewerbsfähige Güter verzeichnet kaum Erfolge
- Kein zentrales Planungs und Leitsystem mehr nach Zerfall der UdSSR
- fehlende rechtliche Vorraussetzungen für Umstellung auf Marktwirtschaft
- Steuersystem
- Kapitalsystem
- Eigentumsordnung
- Konsumindustrie fehlt
- fehlende Wettbewerbsverordnung
- Streit über Einführung von Marktpreisen
- Kapitalmarkt existiert noch nicht
- desolater Zustand des Kapitalstocks
- --> Kapitalmangel
- keine gute Infrastruktur
- Korruption
- ==> schlechte Erfolgsaussichten
- Möglichkeit nur bei der Erschließung der Rohstoffe (Sibirien ...)
2.3. Erschließung Sibiriens
2.3.1. Sibirien als Rohstofflieferant
Pro | Contra |
Aufbau des Westens, unwegsames Gebiet/Klima, schlechte Infrastruktur, Erhaltung der Natur | lange Leitungen zu den Industriestandorten, Bevölkerung zieht ungerne nach Sibirien (zwecks kleiner Städte |
2.3.2. Sibirien als Industriestandpunkt
Pro | Contra |
direkte Verarbeitung der Rohstoffe --> kein langer Transportweg Besiedlung Sibiriens | Städte müssen geschaffen werden: - Leute müssen Anreisen
- Baumaterial muss herangebracht und verarbeitet werden
Land muß bearbeitet werden Ureinwohner werden verdrängt |
2.3.3. Möglichkeiten der Nutzung und Erschließung
- Transportwege müssen geschaffen werden (teuer, da Permafrostboden)
- Rohstoffe gehen schon direkt beim Transport verloren
- Leute müssen dort angesiedelt werden
- Sibirien liegt am Ende der Welt
2.3.4. Die Baikal-Amur-Magistrale (BAM)
- 3150 km lange, eingleisige Strecke
- in der Nähe von großen Rohstoffvorkommen
- erschloß ein riesiges Gebiet (ca 1,5 Mio km²)
- gebirgiges Gelände
- Naturraum voller Kontraste (sibirische Kälte, Monsum-Regen, Wüste Gobi)
- Gefahr durch Überschwemmungen und Lawinen
- Erdbebengefahr
- --> Erschwert den Bau von Industrien erheblich
- Planungskatastrophe beim Bau
- Entlastung der Transsibirischen Eisenbahn
- Bau z. T. aus militärischen Gründen
1. Katalogisierung
1.1. Eine Welt ?
- Welt zunächst in 1. und 2. Welt aufgeteilt
- 1. Welt = reiche Länder (Industrienationen)
- 2. Welt = arme Länder (Entwicklungsländer)
- Der Begriff 3. Welt wurde in den 50ger Jahren aus politischen Gründen eingeführt.
- Zunächst bezeichnung für "blockfreie" Staaten (Staaten, die keinem großen Militärbündnis angehörten)
- umfaßt ca. 100 Mitglieder
- Die Mehrzahl der Staaten hat ökonomische Schwierigkeiten
- Dritte Welt wurde Synonym fürEntwicklungsland
- Der Wirtschafts und Sozialrat der UN definierte 1961/62 wie folgt:
- Erste Welt:Länder, deren Volkswirtschaft sich hauptsächlich dadurch bestimmen läßt, daß sie "market oriented" sind.
- Zweite Welt:Länder, deren Volkswirtschaft sich hauptsächlich dadurch bestimmen läßt, daß sie "centrally planned" sind.
- Dritte Welt:Länder, deren Volkswirtschaft sich hauptsächlich dadurch bestimmen läßt, daß sie "barte economics" sind.
1.2. Nord-Süd-Problem (Nord-Süd-Dialog)
- alte Industrieländer liegen nördlich in den gemäßigten Zonen
- die Mehrheit der Entwicklungsländer liegen in den Tropen und Subtropen, in mediterranen oder monsunalen Klimazonen
1.3. Was kennzeichnet ein Entwicklungsländer
- hohes Bevölkerungswachstum
- unzureichende Nahrungsmittelversorgung (Ernährungsprobleme)
- Analphabetismus
- Polarisierung traditioneller und moderner Wirtschaftsstrukturen
- niedrigem Pro-Kopfeinkommen
- Kapitalmangel
- meistAgrarintensive Produktion
1.4. Entwicklungsländer - ein problematischer Begriff
- früher nannte man diese
- rückständig (backward)
- unterentwickelt (underdeveloped)
- nichtentwickelte Länder (undeveloped countries)
- --> diese Begriffe sind zu wertbehaftet
- --> gelten als verletzend
- Begriff "Entwicklungsländer" ist genauso vorbelastet.
- er unterstellt in unangemessen diplomatischer und optimistischer Weise, daß diese Länder sich tatsächlich entwickeln
- die "Entwicklung" wird als bereits erreicht angenommen
- viele Länder haben keine Vorraussetzung für Entwicklung im industriellen Sinne
- industrielle Entwicklung, aufgrund von Umweltproblemen fragwürdig
- Stichwort: "Überentwicklung"
- eigene westliche Wertevorstellung beeinflußt die Wertung
- besser: less developed countries(weniger entwickelte Länder)
- "Entwicklung ist mehr als der Übergang von Arm zu Reich, von einer traditionellen Agrarwirtschaft zu einer komplexen Stadtgemeinschaft. Sie trägt in sich nicht nur die Idee des materiellen Wohlstands, sondern auch die von mehr menschlicher Würde, der Sicherheit, Gerechtigkeit und Gleichheit"
- Entwicklung muß mehr sein als nur industrieller Fortschritt
1.5. Die ärmsten Länder (LDC)
- LDC = least developed countries
- drei Indikatoren:
- Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf
- Anteil der industriellen Produktion am BIP
- Alphabetisierungsquote
- in LDC leben etwa 10 % der Weltbevölkerung
1.6. Die MSAC
- MSAC = most seriously affected countries
- niedriges Pro-Kopf-Einkommen
- scharfer Preisanstieg bei wichtigen Importen im Vergleich zu Exporten
- gestiegene Transportkosten und Transitkosten
- Schwierigkeiten, ausreichend Exporterlöse zu erzielen
- hoher Schuldendienst
- niedrige Währungsreserven
- relativ große Bedeutung des Außenhandels für den Entwicklungsprozess
- in MSAC leben etwa 40 % der Bevölkerung der dritte Welt
1.7. LLC (Land locked countries)
- Länder ohne Zugang zum Meer
- schlechte Handelsmöglichkeiten
- meist von anderen Ländern abhängig
0. Besonderheiten des Landes
0.1. Reichtum und Elend
0.1.1. Ein Kontinent wird entdeckt
- zunächst reiches Land durch Transaharahandel mit Gold und Salz
- nach Moslemisierung zunächst destabilisiert
- Goldpreiskrise durch Freigibigkeit (Anfang 14. Jhd)
- marokanische Armee überwältigte die dritte Staatsgründung (16. Jhd.)
- Dreieckshandel mit Bedarf an Sklaven (17. Jhd. f)
- brutale Unterwerfung durch die Franzosen (18.-19. Jhd.) (Kolonialismus und Imperialismus)
0.1.2. Kolonialismus und die Folgen
- Mali als Absatzmarkt für europäische Ware
- Franzosen erhielten Mali auf einer Konferenz in Europa
- 1960 Unabhängigkeit Malis
- -->Zerschneidung von Stammesgrenzen
- -->Zusammenfügung unterschiedlicher Völker
- Grenzüberschreitung läßt sich nicht vermeiden (Zoll ... )
0.1.3. Entwicklungsstand heute
- LLC (Land-locked Country)
- LDC (Least Developed Countries)
- MSAC (Most Serious Affected Countries)
- hohe Auslandsverschuldung (100,8 % des BSP)
- negative Außenhandelsbilanz
0.2. Bevölkerungsentwicklung und die Folgen
0.2.1. Demographische Entwicklung
- unkontrollierte Geburtenzahl, Großfamilien, viele Kinder
- frühes Heiratsalter
- kaum Verhütung
- verbesserte medizinische Versorgung (industrielle Phase)
- Kinder = Altersversorgung & Krankenversicherung
- möglichst männliche Nachkommen
- Prestige
- --> Bevölkerungsexplosion
0.2.2. Altersaufbau der Bevölkerung (allgemein)
- Aufteilung in drei Bevölkerungsschichten
- Folgen:
- Kinder müßen Eltern ernähren
- --> mehr Kinder nötig
- Tragfähigkeit ?
- Kinder benötigen Ausbildung und Arbeit
- --> Landflucht
0.2.3. Gegenmaßnahmen
- Renten und Krankenversicherung
- Verhütung
- Aufklärung
- Bildung(hohe Analphabetenquote)
0.3. Theorien und Strategien
0.3.1. Dependenztheorie
- Armut
- Abhängigkeit (zwischen Industrie und Entwicklungsländern)
- Terms of Trade (keine Industrie, nur Rohstoffe)
0.3.2. Modernisierungstheorie
- Entwicklungsländer als Vorstufe zum Industrieland
- Industrieland hilft punktuell nach
1. Landwirtschaft
1.1. Voraussetzung (Klima und Vegetation)
1.1.1. Klima
- gleichbleibende warme Temperaturen (27°-30° C) --> Nähe des Äquators
- zweigeteiltes Niederschlagsverhältnis
- Norden: sehr wenig Niederschlag --> Wüste (Sahara)
- Süden: mäßiger Niederschlag
- Niederschlag kommt immer im Sommer (bis 300 mm im Monat !)
- --> liegt innerhalb der ITC (Innertropischen Konvergenzzone)
- aber Variabilität der Niederschläge, d.h. manches Jahre herrscht Dürre (häufig bis sehr häufig, ca. alle 2 Jahre)
- hohe Verdunstung (bis 2500 mm)
1.1.2. Vegetation
- Im Norden ist Wüste (Sahara)
- südlich davon: Dornsavanne
- südlich davon: Trockensavanne
- Im Süden: Feuchtsavanne
- In der Mitte des Landes: Binnendelta des Niger (300 km lang, 100km breit)
- --> fruchtbare Überschwemmungszone
1.2. Traditionelle Wirtschaftsweisen
1.2.1. Ackerbau
- nur ca. 2% der Landfläche Malis
- Bewässerungs- und Überflutungs-feldbau in den Auen des Niger (und des Senegals)
- Regenfeldbau südlich der 600 mmIsohyete
- Variabilität bedingt Ernterisiko
- trotz der physisch-geographische Faktoren: Anbau weit über Trockengrenze hinaus, da Bev.-druck
- besonders Wanderhackbau (shifting cultivation)
- --> Anbau, bis der Boden erschöpft ist
- anschließend Brache (ca. 10-20 Jahre
- jedoch aufgrund des Bevölkerungsdrucks verkürzt
- Streben nach Risikominimierung und Überschußproduktion laugt Boden in zunehmenden Maße aus
- Brennholzeinschlag bewirkt zusätzlicheDesertifikation des Bodens
- siehe Agrargesellschaft
- siehe Agrarintensive Produktion
1.2.2. Viehwirtschaft
- wichtiger Exportfaktor (1987: 28% des Exports)
- seit den 60ger Jahren bessere veterenärmedizinische Versorgung & Anlegung von Tiefbrunnen
- hohe Viehdichte (da Prestige für Eigentümer)
- bei Dürre: Verknappung des Futterangebots
- Dürre 1983/84 reduzierte Viehwirtschaft
- --> Notschlachtung und Zwangsverkauf
- --> Mischform mit Ackerbau
- Herden blieben meist in der Nähe der Tiefbrunnen, statt zu wandern.
- Im Süden: wichtige Ergänzung zum Ackerbau
- grenzüberschreitende Wanderung
- Binnendelta des Niger wird von Herden während der Überschwemmung durchzogen
- --> Raumnutzungskonflikt mit ansässigen Bauern
- Land gehört meist wohlhabenden Städtern
- extensive Viehwirtschaft in den Wüstenrandgebieten
- teilweise einzigste Lebensgrundlage
- Herden meist von Nomaden geleitet
Probleme
- zunehmendeDesertifikation reduziert das Weidegebiet
- Überstrapazierung der verbleibenden Flächen
- --> gravierende Erosionsschäden
- --> noch mehr Desertifikation
- Seßhaftwerdung von Nomaden erzeugt Konkurrenz
- Ressourcenverknappung (z.B. Wasser)
1.2.3. Nomaden (Tuareg)
- zunächst große Mobilität
- --> drückten sich vor Steuern
- Bau von Tiefbrunnen
- Seßhaftmachung der Tuareg
- --> größere Herden
- --> Nahrungsmangel
- --> Tiersterben
- --> Tuareg verlieren Existenzgrundlage
- --> Abwanderung in die Städte
- --> arbeitslos
- --> unbeliebt, daher Verschiebung von Land zu Land
1.3. Umstrukturierung in der Agrarproduktion
1.3.1. Gegenwärtige Situation
- Überschwemmung im Sommer macht das Nigerdelta fruchtbar
- 25% des Rindbestandes durchqueren dann das Delta
- in höhergelegenen Arealen: Überschwemmungsfeldbau (Naßreis)
- jedoch schlechte Erträge, da schlecht kontrollierte Bewässerung
- unzureichende Schädlingsbekämpfung
- nicht angepaßte Sortenwahl
- neue Reisfelder werden erschlosse, um die Bevölkerung zu ernähren
- --> Raumnutzungskonflikte
- Fischerei normalerweise bei Niedrigwasser, jedoch bei steigendem Ernährungsdruck auch ganzjährig von unerfahrenen Fischern
- Fischen mit zu kleinen Netzen
- --> Überfischung
- typischeAgrargesellschaft
- ältestes und größtes agroindustrielles Unternehmen: das Office du Niger(seit 1932)
- von Franzosen errichtet
- sollte Textilindustrie (über Eisenbahn nach Frankreich) mit Baumwolle versorgen
- nach Hungerkatastrophe zusätzliche Nahrung erzeugen
- Bevölkerungsdruck dur Umsiedlung minimieren
- Totarme sollten zur Bewässerung nutzbar gemacht werden
1.3.2. Cash-Crops und die Folgen
- Erdnüsse und Baumwolle nahezu einziges Exportprodukt (neben Vieh)
- damit Grundlage zur agroindustriellen Verarbeitung
- und Ansätze zur Industrialisierung
- 1984/85 Baumwollpreiskrise: Marktpreis niedriger als Erzeugerpreis !!
- --> Umstrukturierung des Baumwollsektors durch die Regierung
- neues Vermarktungs und Preissystem
- Gründung des CMDT
- für mehr Autonomie
- --> Versorgung der Farmer mit technischer Hilfe (Düngemittel, Insektiziede)
- --> Vergabe von günstigen Krediten
- --> Entkörnung und Vermarktung der Baumwolle
- "Afrika produziert, was es nicht selbst konsumiert, und konsumiert, was es nicht selbst produziert"
- neustes Anbauprodukt ist Zuckerrohr, deckt jedoch nicht mal mehr eigenen Bedarf
- Ausweitung des Anbaus in den Süden
- Vernachlässigung der Subsistenzwirtschaft --> Getreideimporte notwendig
- Cash-Crops schaffen mehr Arbeitsplätze
- --> Bodenerschöpfung und Desertifikation hemmt die Produktion
1.3.3. Entscheidungssituation der Bauern: Cash-Crops oder Subsistenzwirtschaft ?
Interesse des Staates:
1.4. Überbeanspruchung der Natur und Desertifikation
1.4.1. ökologische Folgen
- Ausdehnung der Landwirtschaft
- --> Flächenverbrauch
- --> Ungunsträume
- --> Variabilität
- --> Desertifikation !!!
1.4.2. Der Desertifikationsprozess
- jährlicher Flächenverlust: 0,03 % in zehn Jahren !!! (3000 - 6000 km²)
- zwei Hauptgründe
- Das Ökosystem
- Der Eingriff des Menschen
- zum Ökosystem gehört:
- das (semi-)aride/subhimide Klima
- die hohe Variabilität
- die Reliefenergie (Erosionsgefahr)
- die lockeren Sand-/Skelett-böden, die zur Versalzung bzw. Alkalisierung neigen
- und die Vegetation (Bäume, Sträucher, Gräser)
- aber besonders schlimm ist erst der Eingriff des Menschen
- Überweidung
- Bewässerung unter Versalzungsgefahr
- Brände
- übermäßige Abholzung
- unrationale Wasserwirtschaft
- Urbanisierung
- Tourismus
- Krieg
- --> "Verwüstung"
1.4.3. Entwicklung des Tragfähigkeitspotentials
- Bevölkerungsanstieg
- --> Übersteigt mittleres Tragfähigkeitspotential
- --> Beginn der Desertifikation
- --> Abfall des mittleren Trägheitspotential
- --> Überforderung des natürlichen Potentials
- --> Unter-/Mangel-Ernährung
1.5. Neue Strategien in der Agrarwirtschaft
1.5.1. Großstaudämme
Vorteile:
- Regulierung der Wasserführung
- Bewässerung
- Energieerzeugung
- Einsparung von Erdöl
- --> Energieunabhängigkeit
- hilft beim Aufbau von Industrie
- Schaffung von Arbeitsplätzen
- Elektrizität
Nachteile:
- Ausbreitung von Krankheiten
- Vernichtung von Kulturland
- Vernichtung von Siedlungsraum
- Fischbestände sterben aus
- finanzielle und logistische Probleme beim Bau von Kraftwerken
- Fischbestände sterben aus
- Schwebstoffte bleiben im Staudamm
- Anwohner wurden vertrieben
1.5.2. Kleinstaudämme im Dogonland
- geringer Arbeitsaufwand
- Hilfe direkt vor Ort
- Bewässerung
- Arbeitsplätze
- doppelter Erntezyklus
- Anbau von Reis und Hirse im überfluteten Kulturland
1.5.3. Wege aus der Krise - Agroforstliche Landnutzung
- Förderung der kleinbäuerlichen LAndwirtschaft
- angemessene Preise
- Nutzung der traditionellen Händler- und Transportsysteme für die Verteilung
- gemischter Markt (Staat/Privat)
- staatliche Vorratshaltung
- maximale Größe für Vieherden
- Brunnen müssen stillgelegt werden
- ökologisches Wissen der Nomaden muß in Problemlösung mit einbezogen werden
- Ausweitung in Ungusträume muß vermieden werden
- Standortgerechter Landbau: Agroforstwirtschaft
- integriertes System von Ackerbau, Viehzucht und Holzproduktion
- Bäume und Büsche gegen Winderosion und für Brennholz
- schon nach kurzer Zeit direkte Nutzen
- Einsatz von Mischkultur in Rotation
- Gründüngung
- Brachezeit
- --> Sicherung des Ertrages
- Regelung der Bodenbesitzverhältnisse
- Reduzierung der Nahrungsmittelhilfe
- --> gesparte Gelder für Transport
2. Industrie
2.1. Produzierendes Gewerbe
2.1.1. Rohstoffsituation
- Gold im Südwesten
- Phosphat bei Gao
- Steinsalz im Norden (Wüste)
2.1.2. Energieversorgung
- durch Wasserkraft und Wärmekraft
- Biogasanlagen
- Sonnenenergie für Pumpanlagen und Krankenhäuser
- mit importierten Dieselöl
- finanzielle Probleme hemmen den Bau neuer Kraftwerke
2.1.3. Probleme bei der industriellen Erschließung des Landes
- Mangel an Energie
- Devisenverknappung
- kein Kapital vorhanden
- Produktion nur zur Veredlung und Verarbeitung der heimischen Agrarprodukte
- nur für Binnenmarkt
2.2. Verkehrserschließung
2.2.1.Verkehr
- Vehrkehrserschließung zum innerstaatlichen Abbau von Disparitäten (Mali erst 25 Jahre alt, 12 versch. Stämme, verschiedenste Klima und Vegetationszonen)
- nur 2 Hauptachsen in Mali
- Eisenbahnlinie Koulikoro-Dakar
- Straße zum Haupthafen der Elfenbeinküste
- Eisenbahn nur einspurig
- Straße nicht ganzjährig befahrbar
- Schiffahrt nur für 5 Monate möglich
- Binnenlage Malis
- gesamter internationaler Güterverkehr nur über die 2 Hauptachsen möglich
- --> schlechte Versorgung bei Hungersnöten
2.2.2. Entwicklungshilfe: Hauptstraße durch die Wüste
- Deutschland mit fast 1 Milliarden DM Hauptinvestor in Mali
- für Bau von Straße durch die Wüste
- einzige Verkehrsanbindung zwischen Mopti und Gao
- Erschließung der Absatzmärkte für Nahrungsmittel
- Straße kostet 280 Mio DM
- Deutschland stellt Know-how
0. Besonderheiten des Landes
0.1. Ein Land großer Disparitäten
0.1.1. Gegenwärtige Situation
- viele Menschen müssen Hunger leiden (40 Mio)
- Empfänger von internationalen Nahrungsmittelhilfen
- hohe Kindersterblichkeit
- bedeutenster Agrarexporteuer (LW im südl. Teil Brasiliens)
- bis zu 14 % Steigerung (1987), da hochmodern
- krasses Nord-Süd-Gefälle
- wirtschaftliche und soziale Disproportionen
- Nordosten ist Armenhaus Amerikas, da viel Dürre
- Norden von Staat vernachlässigt
- Hilfe beseitigt nicht die Ursache der Probleme
- galloppierende Inflation
- Disparitäten auch in der Stadt (Slums ...)
0.1.2. regionale Disparitäten
- bipolare Landbesitzstruktur (durch geschichtliche Hintergründe)
- wenige besitzen fast alles
- Push-Faktor im Nord-Osten
- Saisonarbeiter
- nicht genug Arbeit
- keine Vollauslastung
- versteckte (latente)Arbeitslosigkeit
- hoher Bevölkerungsdruck
- Pull-Faktor im Süd-Osten
- Lebensqualität
- Arbeitsplätze
- medizinische Versorgung
- bessere Ausbildung
- bessere Aufstiegschancen
- Entwicklungshilfe
- -->Landflucht !!
0.2. Brasilien - ein Schwellenland ?
0.2.1. Definition
- es gibt keine konkreteDefinition, aber
- Beurteilungskriterien sind:
- Höhe des Pro-Kopf-Einkommen
- Industrieanteil am BIP
- überdurchschnittlicher Analphabetisierungsgrad
- hohe Lebenserwartung
- gesellschaftliche und soziale Entwicklung hinkt meist der wirtschaftlichen hinterher
0.2.2. Auftieg zum Industrieland ?
- ab 1975: brasilianisches Wirtschaftswunder
- Besiedlung der Transamazonika noch nicht geschehen
- Steigende Verschuldung
- Erdölsubstitution durch Alkohol aus Zuckerrohr
- trotz guter Landwirtschaft ist die Versorgung der Bevölkerung nicht gesichert
- Dienstleistungssektor erwirtschaftet 60 % des BSP (= Industrieland)
- viele Betriebe veraltet
- verlorenes Jahrzehnt: 1980-1990 ohne Wachstum
- Gesamtziel:wachstumsorientierte Wirtschaft
- Ausbau der Industrie hat höchste Priorität
- hohe Inflation
- hohe Säuglingssterberate
- hohe Analphabetenquote
- sinkende Erlöse aus Rohstoffförderung
0.2.3. Zukunftsaussichten
- sozial wie Entwicklungsland
- ökonomisch wie Industrieland
- große Disparitäten
1. Landwirtschaft im Nordosten
1.1. physisch-geographische Faktoren
1.1.1. Relief
- bras. Bergland ( 500 - 1000 m)
- zu den Küsten hin flach
1.1.2. Klima
- gleichmäßig warm (da in der Nähe des Äquators)
- nur in Frühlingsmonaten humides Klima
- wenig Niederschlag (da bergig)
- El Nino bringt Dürre
- hohe Dürregefahr (bis zu 100%)
1.2. Landnutzungsprobleme - Armut und Migration
1.2.1. Landnutzung
- Extensieve Viehzucht - Großgrundbesitzer mit Landarbeitern
- Subsistenzfeldbau
- Baumwolle
- Sisal, Tabak, Kakao, Kokos
- Milchvieh
1.2.2. Ursachen der Armut und Migration
- Zerfall des Sklavenhandels brachte Probleme
- wenig Großgrundbesitzer besitzen viel Land (Latifundium)
- niedriger Lohn für die Arbeiter
- große Dürregefahr
- Ausbreitung auf dem Land ohne Rechtstitel
- zunehmende Mechanisierung macht Arbeitskräfte überflüssig
- lateritischer Boden ist nicht besonders fruchtbar
- nur an der Küste ist lukrative Landwirtschaft möglich
- Hungerrevolten
- --> Migration in dieStädte
1.3. Großstaudämme in Brasilien
1.3.1. Stauseeprojekt Sobradinho
- Bau: 1971
- zur Regulierung des Flußlaufes
- Erdölkrise '73: Erzeugung von Strom
- Zur Bewässerung der Ungunsträume des Nordostens
- Wirtschaftshilfe (u.a. aus Deutschland)
- Bewässerungsprojekt "Neu Kalifornien"
1.3.2. Folgen des Staudammprojekts
- traditionelle und gewachsene ökonomische Strukturen wurden vernichtet
- Fischsterben
- negative Veränderung der
- Strömungsverhältnisse
- Uferbeschaffenheit
- Wasserqualität
- Vegetation vorher aus Kostengründen nicht abgeholzt
- --> Eutrophierung und Verschlammung
- unbeabsichtigte Anhebung des Wasserspiegels
- durch Trockenjahren: Verschiebung des Ufers
- Versumpfung der Uferzonen
- Krankheitsgefahr
- Bewässerung führt zur Versalzung des Bodens
- vertriebene Bewohner fliehen in die Städte
1.3.3. Andere Stauseen
- Stauung des Amazonas erfordert große Fläche
- da keine Reliefenergie vorhanden ist
2. Industrie- und Bevölkerungsmagnet im Südosten
2.1. Die Rohstoffbasis
2.1.1. Rohstoffvorkommen
- Eisenerz
- Stahlveredeler
- Blei und Zink
- Bauxit (Aluminiumherstellung)
- Silber
- Phosphate (chem. Industrie)
- Kohle im Süden
- Uran
2.1.2. Energiesituation
- Kohle im Süden
- viel Wasserkraft (durch Reliefenergie)
- Wärmekraft
- ein Kernkraftwerk
- --> gute Energieversorgung
2.1.3. wirtschaftliche Entwicklung
- dynamisch städtische Entwicklung im ausgehenden 20. Jhd.
- Beschäftigung gut qualifizierter Arbeitskräfte aus Europa ohne soziale Verpflichtungen (statt Sklaven)
- zunächst langsame Industrialisierung, da
- einseitige Exportorientierung (mineralische und pflanzliche Rohstoffe)
- keine Erschließung des Binnenmarktes
- kaufkräftige Konsumschicht fehlte
- nach Weltwirtschaftskrise staatlich gelenkte Strategien
- Diversifizierung der Industrie
- Zölle und Devisenkontrolle schützte vor Konkurrenz
- "autonomer Kapitalismus"
- jedoch waren die Betriebe zu klein, deshalb
- wenig kostengünstig
- uneffektiv
- Seit den 50ger Jahren: Öffnung gegenüber ausländischen Industriekonzernen
- Produktion hochwertigster Exportgüter
- aber Vernachlässigung von Versorgungsgüter
- unter Militärherrschaft: Zunahme staatlicher Investitionen
- Inflation
- Umschuldungspaket (1988)
- hohe Einkommensdisparitäten
2.2. Die Metropolen Sao Paulo und Rio de Janeiro
2.2.1. Verdichtungsraum Sao Paulo
- 15 Mio Menschen
- größte Metropole der Südhalbkugel
- mit Rio eine 400 km lange Kette von Trabantenstädten
- seit Eisenbahn 1908 stetiger Aufstieg
- 1922 erste Universitätsstadt
- 50ger Jahre: jüdische Flüchtlinge bringen Kapital
- erarbeitet 65% des industriellen Umsatzes
- besitzt die Hälfte aller Computer des Landes
- Sao Paolo = Detroit & Chicago & Sillicon Valley
- gesamte Palette an Zukunftsindustrie
- auch hochproduktive und voll mechanisierte Landwirtschaft
- Wirtschaftsleistung von 4000$ pro Kopf !!
- = Lokomotive Brasiliens
- Schmelztiegel der Kulturen
- größte japanische Kolonie außerhalb Japans
- Korreaner beherrschen den Gemüsemarkt
- Deutsche Investitionen
- 500000 Menschen strömen jährlich in die Stadt
- Sao Paolo: Traum, Chance, Endstation...
2.2.2. Favelas in Rio de Janeiro
- Hauptwarenumschlagplatz
- schnelles Wachstum
- hochentwickelte Metropole
- mit Favelas (Armutsviertel)
- Nähe zum Arbeitsplatz
- spontane Hüttenbebauung
- unzureichende Infrastruktur
2.2.3. Probleme der Favelas
- hohe Kriminalitätsrate
- hohe Bevölkerungsdichte
- Armut bedingt durch Wirtschaftskrisen
- Nähe zum Luxus - soziale Ungerechtigkeit
- DISPARITÄT
2.2.4. Mögliche Lösungen
- Schaffung neuer Wohneinheiten
- Verfrachtung der Arbeitslosen
- Zerstörung der Favelas ?
- Kindermord ???
- Umsiedlung
- Urbanisierung
- --> Alle diese möglichen Lösungen treffen die Ursache nicht !
3. Amazonien
3.1. Zwischen Tradition und Umbruch
3.1.1. Regenwald
- größte zusammenhängende Fläche
- Viehzucht
- Eingeborene
- Rodung
- Klima
- Tierwelt
- besondere Situation der Vegetation
3.1.2. Wirtschaftliche Grundlagen
- Bodenschätze:
- Metalle (Eisen, etc.)
- Diamanten
- Bauxit
- Waldrodung
- Kautschuk (für chem. Industrie)
- Rodung / Holzindustrie
- Landwirtschaft
3.1.3. Methoden und Ziele der Erschließung
- Ziel:
- Übergang zum Industrieland
- Verringerung in den Ballungsräumen
- Methoden:
- integrierte Nutzung
- Anpassung an die naturräumlichen Gegebenheiten
- --> Regenwalderschließung
- Dezentralisierung (Beispiel Brasilia)
- Rohstoffgewinnung (Industiealisierung ?)
- Agrarkolonisation (mit shifting cultivation)
- an den Flüssen
- an den Straßen
- Methoden:
- Straßenbau
- Rodung
- Parzellierung
Agribusiness:Produktion von Agrarprodukten durch agraindustrielle Unternehmen.
Agrargesellschaft:Durch Ackerbau geprägte, auf Dauerhaftigkeit von Sozialen Strukturen beruhenden Gesellschaftsform. (Die Tradition wird betont)
Agrarintensive Produktion:Sie erfordert möglichst wenig Maschienen aber eine große Zahl ungelernter Arbeitskräfte. Sie kann Arbeitslosigkeit im Entwicklungsland mindern und erspart Ausgaben für Maschienenimporte.
Bilateriale-/Multilateriale Zusammenarbeit: Entwicklungsleistung, die ein Staat einem anderen direkt über bzw. über eine internationale Organisation, an der viele Länder (= multilateriale) beteiligt sind, gewährt. Die Vertragspartner werden hierbei als Geber und Empfängerland bezeichnet.
Belt:Agrarwirtschaftlich ursprünglich einheitlich genutzter Gürtel in den USA,die als Folge der Anpassung an Naturfaktoren und der Spezialisierung auf bestimmte Agrarprodukte entstanden sind (z.B.: Corn Belt, Wheat Belt, etc.). Durch den Strukturwandel in der US-Landwirtschaft im 20. Jahrhundert wurde die Beltstruktur teilweise ausgelöst, bzw. überlagert. In Anlehnung an die populäre Belteinteilung wurden auch für andere Wirtschaftsräume Belt-Bezeichnungen geschaffen (z.B Sun Belt)
Contour Ploughing(zu Deutsch: "Kontur pflügen"): Furchen werden höhenlinienparallel gezogen, so daß das hangabwärtsfließende Wasser gebremst wird und damit auch besser in den Boden einsickern kann.
Das Payment-in-Kind (PIK)Programm: Die am Programm teilnehmenden Farmer erhalten für die Nichtbebauung eines bestimmten Teils ihres Ackerlandes eine Kompensation jeweils in Form von Weizen, Mais, etc., je nachdem, welche Feldfrucht im Anbau eingeschränkt wurde.
Desertifikation:Durch den Mensch bedingter Vorgang der Verwüstung (Wüstenbildung) bei Übernutzung von Ökosystemen in ariden und semiariden Gebieten. Dabei werden Vegetation und in Folge auch Böden zerstört und der Wasserhaushalt verändert.
Dependenz:Bezeichnung für die Abhängigkeit der Entwicklungsländer von den Industrieländern. Die Dependenztheorie besagt, daß die Unterentwicklung der Länder der dritten Welt die Folge der wirtschaftlichen und politischen Abhängigkeit von diesen Industrieländern sind.
Disparitäten (räumliche):Unausgeglichene Raumstrukturen (in einer bzw. zwischen zwei verschiedenen Regionen). Sie führen zu unterschiedlichen Lebensbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Räumliche Disparitäten können nicht völlig beseitigt werden (Stadt-Land, Entwicklungsland-Industrieland). In Deutschland strebt die Raumordnung gleichwertigkeit der Lebensbedingungen an.
Diversifizierung:Maßnahme zur Verbesserung der Produktionspalette, um die bei Monostruktur auftretenden Probleme zu beseitigen. In der LAndwirtschaft beseitigt die Diversifizierung die ökonomischen und ökologischen Nachteile extremer Spezialisierung (Monokultur). In der Industrie bezeichnet Diversifizierung in betrieblicher und räumlicher Hinsicht das Streben nach einer vielfältigen Produktionsstruktur, die Krisenanfälligkeit vermindert.
Dualismus:Bestehen von zwei verschiedenen sozioökonomischen Strukturen innerhalb eines Entwicklungslandes. Der eine Wirtschaftssektor ist dabei in einen modernen marktwirtschaftlichen Weltmarkt einbezogen, der andere Wirtschaftssektor ist einer traditionellen, oft wirtschaftlich rückständigen Struktur zuzuordnen.
Dry Farming:zweijährige Rotation zwischen Anbau und Brache, bei der das Brachejahr zur Konservierung der Bodenfeuchtigkeit dient. Im Brachejahr wird nach Niederschlägen gepflügt und zum Teil auch gewalzt, um das Kapillarsystem des Oberbodens zu unterbrechen und so das Aufsteigen und verdunsten des Wassers zu vermindern.
Entwicklungshilfe:Maßnahmen zur Unterstützung des wirtschaftlichen Wachstums und der sozialen Entwicklung in Entwicklungsländern. Entwicklungshilfe ist bilateral oder multilateral möglich. Man unterscheidet Kapitalhilfe, technische Hilfe und Handelshilfe. Entwicklungshilfe leisten staatliche und private Organisationen.
Entwicklungsland:Land der dritten Welt mit hohem Bevölkerungswachstum, unzureichender Nahrungsmittelversorgung, Analphabetismus, Polarisierung traditioneller und moderner Wirtschaftsstrukturen, niedrigem Pro-Kopfeinkommen, Kapitalmangel usw.
Ernährungsprobleme:Von Mangelernährung spricht man, wenn die Ernährung zwar kalorienmäßig ausreicht, jedoch zu einseitig ist. Bei Unterernährung reicht das Nahrungsangebot kalorienmäßig nicht aus.
Isohyete:Grenze eines bestimmten Wertes des Niederschlags im Jahr.
Intensivierung:Steigerung der Bodennutzung durch Einsatz von Arbeit und Kapital. In einigen Landschaftsgebieten der ehemaligen Sowjetunion (bes. in der Nichtschwarzerdezone) wurde dies erreicht durch verstärkten Maschieneneinsatz (Mechanisierung), höheren Düngemitteleinsatz (Chemisierung) und eine Vielzahl von bodenverbessernden MAßnahmen (Melioration). In der Landwirtschaft der USA und KAnadas waren die Intensivierungsmaßnahmen jeweils mit gesteigertem Kapitaleinsatz der Farmer verbunden. Maßnahmen, die zur Intensivierung der Landwirtschaft beitragen, leisten heute vor alem die Genetik und Gentechnologie.
Joint Ventures:Gemeinschaftsunternehmen, die meist zwischen einem Unternehmen aus einem Industrieland und solchen aus Entwicklungsländern oder den ehem. Ostblockländern vereinbart wird. Das westliche Unternehmen bringt in der Regel Know-how, die technische Ausrüstung und meist auch einige qualifizierte Mitarbeiter ein. Das Partnerunternehmen stellt das Grundstück, die Betriebsgebäude und die Arbeitzkräfte. Das westliche Industrieunternehmen profitiert u.a. durch die Erweiterung seines Absatzmarktes, das Partnerunternehmen erwirbt neue technische Kenntnisse und kann meist die Zahl seiner Mitarbeiter sowie seinen Umsatz vergrößern. (In UdSSR seit der Ära Gorbatschows)
Kombinat:Räumlicher und organisatorischer Zusammenschluß von Industriebetrieben, meist in vertikaler Verpflechtung. Kombinate wurden vor allem in Staaten mit Zentralverwaltungswirtschaft errichtet mit der Zielsetzung einer möglichst rationellen Produktion.
Latifundium:Landwirtschaftlicher Großbetrieb mit meist niedriger Flächenproduktion bei hoher Bodenbesitzkonzentration; vor allem in Lateinamerika Reliktform kolonialzeitlich-feudalistischer Herrschaftsorganisation.
Melioration:Kulturtechnische Maßnahmen zur Erhöhung der Fruchtbarkeit wenig produktiver Böden, zur Vereinfachung der Bewirtschaftung und zum Schutz vor Schädigung und Zerstörung (Bodenerosion). Hierzu zählt: Entwässerung von Feuchtflächen, Bewässerung von trockenen Standorten, Kalkung saurer Böden, verstärkte Düngung, Entsteinung, Tiefpflügen, Windschutzbauten, zur Eindämmung von Winderosion, Eindeichung von Überschwemmungsgebieten, Urbarmachung von Ödland.
Mulchen:Organisches Material (z.B. Grasschnitt, Getreidestoppeln, Rinde, usw.) wird als Verdunstungsschutz auf die Felder gebracht.
Planwirtschaft:siehe Zentralverwaltungswirtschaft
Strip Cropping:unterschiedliche Feldfrüchte auf streifenförmigen Parzellen. Dadurch liegen nicht alle Parzellen zur selben Zeit brach. Außerdem wird durch höhenlinienparallele Anlage der Strips der Effekt des Contour Ploughing verstärkt.
Zentralverwaltungswirtschaft: Auch Planwirtschaft genannt, war das in den kommunistischen und sozialistischen Staaten typische Wirtschaftssystem. Der Staat war Eigentümer der Produktionsfaktoren (Boden, Kapital, Arbeit) und lenkte durch zentrale Pläne (meist Fünfjahresplan) die gesamte Produktion, die Güterverteilung, sowie Preise und Löhne